Rundbrief Mai 2024

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

„im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott und den Menschen“ haben die 65 Mitglieder des Parlamentarischen Rates das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verfasst und am 23. Mai 1949 - also vor 75 Jahren - unterzeichnet. Sie beziehen sich mit dieser Formulierung ganz selbstverständlich auf Gott, um zu dokumentieren, welchen Werten sie sich verpflichtet fühlen. Heute - 75 Jahre später - ist dieser Gottesbezug bei vielen Menschen alles andere als selbstverständlich, wie die neueste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD belegt.

Neben kurzen Beiträgen über diese Themen berichten wir in diesem Rundbrief auch wieder über Ereignisse und Personen in unserem Kirchenkreis. Außerdem finden Sie eine Auswahl von Veranstaltungshinweisen und - in der Rubrik „Glaubens-Info“ - ein paar Hintergründe zu den kirchlichen Feiertagen dieses Monats.

Ihre Rundbrief-Redaktion

AKTUELL

Über 30 Jahre humanitäre Hilfe über Grenzen hinweg

Arno Klinder und Diakonin Anja Köster-Roes beim Tschernobyl-Gedenkgottesdienst in Lüder (Fotos: Ulrich Bleuel)

Tschernobyl-Gedenkgottesdienst am 26. April

Lüder. In den 70er-Jahren baute die damalige Sowjetunion in Tschernobyl eines der größten Kernkraftwerke Europas. In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 erfolgte ein Test im Kraftwerk. Niemand ahnte, dass sich nun aufgrund eines Experimentes die größte Nuklearkatastrophe der Menschheitsgeschichte ereignen würde. Durch technisches und menschliches Versagen setzte eine unkontrollierte Kettenreaktion ein. Kurz darauf folgten zwei Explosionen. Die über 1.000 Tonnen schwere Abdeckplatte des Reaktorkerns wurde gesprengt und das Dach des ganzen Gebäudes aufgerissen. Eine riesige Menge an radioaktiver Materie wurde freigesetzt.

An die Folgen der Katastrophe erinnerte der Gomel-Ausschuss des Kirchenkreises Uelzen mit einem Gedenkgottesdienst in der St.-Bartholomäus-Kirche in Lüder. „Mehr als 30 Jahre lang wurde bisher über Grenzen hinweg humanitäre Hilfe geleistet“, berichtete Arno Klinder, der viele Hilfskonvois nach Gomel plante und organisierte. „Auch hier in Uelzen waren in dieser Zeit zahlreiche ehrenamtliche Helfer tatkräftig im Einsatz, um vornehmlich die Bevölkerung in Gomel zu unterstützen.“ Durch Corona und den Krieg in der Ukraine hätten diese Hilfeleistungen vor Ort ein abruptes Ende gefunden. Dank der heutigen technischen Möglichkeiten könne aber der Kontakt zu den vielen weißrussischen Freunden weiterhin aufrechterhalten und gezielte Hilfe auf anderen Wegen geleistet werden.

Diakonin Anja Köster-Roes stellte Pripjat, die für die Arbeitnehmer des Kernkraftwerkes und ihre Famielen erbaute Stadt vor. „Der Ort ist berühmt für die Bilder von einem nie besuchten Rummelplatz, einem sich nie drehendem Riesenrad, einem dort nie zu vernehmenden fröhlichen Kinderlachen. Diese Stadt bleibt auf Jahrhunderte unbewohnbar.“

Mitglieder der Gomel-Arbeit im Kirchenkreis würden sich an Gesichter und Namen erinnern, an Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen, an Familien, die den bitteren Weg einer Krebserkrankung gehen mussten, an Gespräche und Besuche auf der Kinder-Hämatologie, an Ärztinnen und Pflegepersonal, die bis an den Rand der Belastbarkeit arbeiteten. Der Helfer- und Freundeskreis des Gomel-Ausschusses häbe wunderbare Hilfe geleistet.

So bahne sich in diesem Gottesdienst aber leider auch das Abschiednehmen von einem selbstgewählten Auftrag an, der doch zu so viel mehr wurde: zu einer persönlichen Lebenseinstellung, einer eigenen Haltung. „Ihr seid mutig, stark und beherzt an diese Aufgabe herangegangen, um den Opfern der Tschernobyl-Katastrophe Lebensfreude zu schenken.“

Für die musikalische Begleitung sorgte bei diesem Gottesdienst die Nachwuchs-Organistin Luzie Kroll. Und bei Getränken und Keksen blieb nach dem Gottesdienst noch Zeit für ein Miteinander. (Text und Fotos: Ulrich Bleuel)


 

25 Jahre Hospizdienst im Landkreis Uelzen

Im Jahr 1999 wurde der „Freundeskreis Hospiz Bevensen e. V.“ gegründet, und 2001 unter dem Namen „Hospizdienst im Landkreis Uelzen e. V.“ als gemeinnütziger Verein registriert, dessen Domizil das Kloster Medingen ist. 

Ab 2004 wurden bei der Ev. Familien-Bildungsstätte Uelzen Vorbereitungskurse zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung angeboten, seit 2012 finden eigene Kurse des Vereins im Kloster Medingen statt. Neben der Begleitung sterbender Menschen (inzwischen über 40 Begleitungen pro Jahr) zählt auch die Trauerbegleitung zu den Aufgaben des Vereins. So wurden in Uelzen und Bad Bevensen Trauercafés eröffnet und z. B. ein Kochkurs für Witwer angeboten.

Im Jubiläumsjahr 2024 - der Verein hat inzwischen rd. 180 Mitglieder - ist eine Reihe von Veranstaltungen geplant, um das Anliegen des Hospizdienstes weiter in die Öffentlichkeit zu tragen. So waren im April  an jedem Freitag Ehrenamtliche des Hospizdienstes in der Bevenser Buchhandlung Patz vor Ort, um ihre Arbeit vorzustellen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und ihre Beweggründe und Erfahrungen zu teilen. - Am 30. Mai geht es weiter mit einer musikalischen Lesung im Neuen Schauspielhaus Uelzen (s. u. „Veranstaltungen“).


 

Kirche mit allen Sinnen erleben

Seit 1292, dem Jahr, in dem die Uelzener St.-Marien-Kirche geweiht wurde, hat jedes Jahrhundert seine Spuren in dieser gotischen Backsteinkirche hinterlassen. Und auch heutzutage lässt sich noch immer wieder Neues entdecken.

Seit über 25 Jahren gibt es an St. Marien Uelzen ein besonderes kirchenpädagogisches Angebot: Grundschulkinder und Konfirmanden-Gruppen können zusammen mit dem Kirchenpädagogik-Team der Gemeinde einen abwechslungsreichen und kreativen Vormittag erleben. Sie durchstreifen den Raum bei einer „Kirchenrallye“, die Kinder können ein farbiges Kirchenfenster gestalten, ertasten Formen und Gegenstände und erkunden die besondere Faszination eines Raumes der Stille.

Alle Grundschulklassen, aber auch Konfirmanden-Gruppen sind herzlich willkommen, die St.-Marien-Kirche mit allen Sinnen zu entdecken.

  • Für Terminabsprachen und Anmeldungen wenden Sie sich bitte an das Kirchenbüro St. Marien (kg.marien.uelzen@evlka.de, Tel.: 0581 5115)

 

Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) unter neuem Dach

Wenn Sie in dem neuen Gebäude der Ev. Familien-Bildungsstätte Uelzen in der Ringstraße 6 den roten Pfeilen folgen, kommen Sie im Obergeschoss in die neuen Räumlichkeiten der „SPFH – Familienhilfe & mehr“. - Unter dem Motto „Beraten - Begleiten - Unterstützen“ richtet sich das Angebot an Familien und Einzelpersonen und reicht von Sozialpädagogischer Familienhilfe über Erziehungsbeistandschaften und weitere Hilfeformen der ambulanten Jugendhilfe bis hin zu Begleiteten Umgängen. Alle diese Hilfen müssen beim Jugendamt beantragt werden.

  • Sie erreichen das SPFH-Team freitags von 9:30 bis 11:30 Uhr telefonisch unter der Nummer 0581 9799130.
  • Nähere Infos über die Einrichtung und ihre Arbeit finden Sie auf der Internetseite „familienhilfe-und-mehr.wir-e.de.

 

SPENDENAKTION

Nord-Gaza: Jedes dritte Kind akut mangelernährt

Spenden für hungernde Menschen in Gaza (Foto: © Diakonie Katastrophenhilfe)

Spendenaktion der Diakonie Katastrophenhilfe

Die Hungerzahlen in Gaza sind alarmierend: Fast jedes dritte Kleinkind im Norden des Gazastreifens ist akut mangelernährt. Besonders für Kinder hat der Mangel an wichtigen Nährstoffen verheerende Auswirkungen auf die geistige und körperliche Entwicklung.
 
Nach den entsetzlichen Terror-Angriffen der Hamas in Israel und dem Krieg in Gaza stehen die Menschen inmitten einer humanitären Katastrophe. Das Recht auf ausreichende Nahrung, den Schutz der Zivilbevölkerung und den Zugang zu humanitärer Hilfe wird seitdem wiederholt gebrochen. Auch mehr als sechs Monate nach Kriegsbeginn sind weiterhin mehr als 100 Menschen in der Gewalt der Hamas, die völkerrechtswidrig als Geiseln genommen wurden.
 
Die evangelische Hilfsorganisation Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt gemeinsam mit ihren Partnern vor Ort vertriebene Familien, die in Zelten oder anderen Notunterkünften leben. In den vergangenen Wochen wurde u. a. Babynahrung für mehr als 2.000 Kleinkinder verteilt, um die Ernährung der Kleinsten zu stabilisieren. Es werden Hygienesets und Trinkwasser an Familien verteilt und die Reinigung von Sanitäranlagen in Flüchtlingscamps organisiert. 
 
Auch auf israelischer Seite sind die Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe aktiv. Dank eines gemeinsamen Projekts ermöglichen sie einkommensschwachen Menschen den Zugang zu wichtigen Medikamenten, unterstützen die Behandlung von Traumata und stärken das Gesundheitssystem dort, wo es nach den Angriffen der Hamas und der Flucht Tausender an die Belastungsgrenze gekommen ist.

Dabei sind die Mitarbeitenden der Hilfsorganisationen aufgrund des Krieges selbst einem hohen persönlichen Risiko und Entbehrungen ausgesetzt.
 
Es braucht dringend weitere Hilfe. Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe mit Ihrer Spende, damit die Maßnahmen verstärkt werden können, um den Menschen vor Ort zu helfen.


 

GLAUBENS-INFO

Das Gemälde „Christi Himmelfahrt“ eines unbekannten Künstlers in der evangelischen Marienkirche in Berlin. Um das Jahr 1000 taucht in der christlichen Kunst erstmals das Motiv des „entschwindenden Christus“ auf, von dem der Betrachter die untere Körperhälfte – häufig nur noch die Füße – zu sehen bekommt. (Foto: epd-Bild)

Christi Himmelfahrt

Seit dem vierten Jahrhundert feiern Christen weltweit 40 Tage nach Ostern das Fest „Christi Himmelfahrt“. Biblische Grundlage des Festes ist neben dem Markus- und dem Lukasevangelium die Apostelgeschichte im Neuen Testament. Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger „aufgehoben“ wurde (Apostelgeschichte 1,9): „Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.“ Dies ist auch ein bevorzugtes Motiv in der Kunst.

Himmelfahrt wird allerdings in der Theologie kaum noch wörtlich als wirkliche Reise verstanden. Der Himmel ist demnach kein geografischer Ort, sondern der Herrschaftsbereich Gottes. Wenn es im Glaubensbekenntnis heißt: „aufgefahren in den Himmel“, bedeutet dies nach christlichem Verständnis, dass der auferstandene Christus „bei Gott ist“.

Himmelfahrt ist die Erklärung dafür, dass Jesus zwar lebt und regiert, aber nicht mehr in körperlicher Gestalt bei seinen Jüngern ist, sondern mit seinem Geist, für den es im Neuen Testament verschiedene Namen gibt: Tröster oder Beistand – oder „Heiliger Geist“.

Himmelfahrt wird so auch als Symbol der Wandlung und spirituellen Entwicklung der Persönlichkeit gedeutet. Theologen verweisen zur Erläuterung auf den englischen Sprachraum, wo es für das deutsche Wort Himmel zwei Begriffe gibt: „sky“ (profan) und „heaven“ (religiös). 


 

„Feuer und Flamme“ (Foto: Lotz)

Pfingsten

Pfingsten ist das „Fest des Heiligen Geistes“ und nach Weihnachten und Ostern das dritte Hauptfest des christlichen Kirchenjahres. Der Name geht auf das griechische Wort „pentekoste“ (der fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit etwa Ende des vierten Jahrhunderts fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. In Erinnerung an die in der Bibel geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche und Beginn der weltweiten Mission verstanden.

Die biblischen Berichte schildern nach Jesu Tod am Kreuz, der Auferstehung Christi und Himmelfahrt eine neue Gemeinschaft der Jünger: „Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen“, heißt es in der Apostelgeschichte. Auf die Pfingsterzählung des Neuen Testaments dürfte auch die Redewendung „Feuer und Flamme sein“ für „begeistert sein“ zurückgehen: Bei dem Treffen der Jünger „sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Flammenzunge nieder“, heißt es dort.

Bis zum vierten Jahrhundert wurde an Pfingsten zugleich Christi Himmelfahrt gefeiert. Erst später entwickelten sich daraus zwei eigenständige Feiertage. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit.


  • Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Uelzen lädt ein:
    Pfingstmontag, 20. Mai 2024, 10 Uhr, Festzelt auf dem Uelzener Herzogenplatz:
    Ökumenischer Pfingstgottesdienst: „Der Wind weht, wo er will“

 

PERSÖNLICH

Zwei Diakoninnen gehen in den Ruhestand

Seit dem Ender der 80er-Jahre waren sie als Diakoninnen im Kirchenkreis Uelzen aktiv: Antje Meyer war zunächst in der Kirchengemeinde Oldenstadt-Groß Liedern tätig, ab 2007 dann als Regionaldiakonin in Uelzen und seit 2012 schließlich als Klinikseelsorgerin in der DianaKlinik Bad Bevensen. - Ulrike Müller-Lange trat 1988 ihre Stelle als Diakonin im Kirchenkreisjugenddienst Uelzen an, bevor sie nach über 20 Jahren 2010 zur Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung des Kirchenkreises Uelzen gewählt wurde. Dieses Amt hatte sie bis zuletzt inne.

Ende Mai geht die Dienstzeit beider Diakoninnen zu Ende. Am Freitag, 31. Mai 2024, werden sie um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der Uelzener St.-Johannis-Kirche durch Pröpstin Wiebke Vielhauer von ihren Aufgaben entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet. - Wir wünschen beiden für den vor ihnen liegenden Lebensabschnitt Gottes Segen!


Kirchenkreissozialarbeit im Kirchenkreis Uelzen

Teresa Geist (Foto: Ulrich Niehoff)

Seit Beginn dieses Jahres ist Teresa Geist als Kirchenkreissozialarbeiterin im Kirchenkreis Uelzen tätig und damit Nachfolgerin von Tanja Mainz, die vom Standort Uelzen des „Lebensraums Diakonie e. V.“ als Vorstandsvorsitzende in die Geschäftsstelle des Vereins nach Lüneburg gewechselt ist. - Teresa Geist arbeitet bereits seit 2016 im Uelzener „Haus der Diakonie“, wo sie zuvor in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer und in der Suchtberatung tätig war.

Ziel des „Lebensraums Diakonie e. V.“ ist es, jedem Menschen professionelle Hilfe zukommen zu lassen, Selbsthilfekräfte zu stärken, Ausgrenzung zu beenden und Teilhabe zu ermöglichen. „Wir bieten Hilfe im Umgang mit Behörden, klären Zuständigkeiten, vermitteln an Fachdienste und stellen bei Bedarf Sachspenden oder finanzielle Unterstützung bereit“, erklärt die neue Kirchenkreissozialarbeiterin. Der „Lebensraum Diakonie e. V.“ berät aber auch intern, indem die Mitarbeitenden Kirchengemeinden und die Gemeinwesendiakonie bei ihrer Arbeit unterstützen, z. B. durch die Arbeit mit Konfirmandengruppen, Vorträge zu diakonischen Themen, Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Projekten und bei der Mitgestaltung von Diakonie-Gottesdiensten.

  • Die Kirchenkreissozialarbeit im „Haus der Diakonie“ ist erste Anlaufstelle, wenn es um Unterstützung und Beratung geht. Sie erreichen Teresa Geist und ihre Kolleginnen und Kollegen am Hasenberg 2 in Uelzen (Tel.: 0581 971895-20, E-Mail: kksa.uelzen@lebensraum-diakonie.de).

Altenseelsorgerin in der Dachstiftung Diakonie

Pastorin Ricarda Rabe (Foto: Torge Bleicher)

Als Nachfolgerin von Pastor i. R. Armin Sauer ist nun Pastorin Ricarda Rabe für die Altenseelsorge im Wichern-Haus Uelzen und im Heiligen-Geist-Stift Uelzen zuständig.

Im Jahr 1965 in Bremen geboren und auf einem Bauernhof in Martfeld aufgewachsen, studierte sie nach dem in Syke abgelegten Abitur in Bethel, Münster und Göttingen Theologie und absolvierte nach dem 1. theologischen Examen ihr Vikariat in Steimbke (Kirchenkreis Nienburg) und im Predigerseminar Loccum. Nach ihrer Ordination im Jahr 1999 war sie bis 2014 Gemeindepastorin in Nienburg, Liebenau und Steimbke.

Es folgten acht Jahre, in denen sie als Referentin für Landwirtschaft und ländlichen Raum in der Landeskirche Hannovers tätig war. „So konnte ich meine landwirtschaftlichen Wurzeln in mit meiner Liebe zur Theologie verbinden“, sagt die Pastorin im Rückblick.

Seit Juli 2023 ist Ricarda Rabe als Altenseelsorgerin in der Dachstiftung Diakonie tätig, wo sich ihre Arbeit zunächst auf den Standort Kästorf (Gifhorn) beschränkte. Nun ist sie auch für das Wichern-Haus und die Heiligen-Geist-Stiftung in Uelzen zuständig. Dort wird sie neben seelsorglichen Aufgaben auch regelmäßig Gottesdienste anbieten.

„Ich freue mich auf viele neue Begegnungen“, sagt die Theologin, die privat in Wieren zu Hause ist und zwei Töchter und eine Enkeltochter hat. „... und wenn ich Zeit habe, findet man mich im Garten oder beim Handarbeiten und Lesen.“  


Kandidat für die Superintendenten-Stelle im Nachbarkirchenkreis Lüneburg

Christian Stasch (Foto: privat)

Pastor Christian Stasch aus Loccum wurde vom Wahlausschuss des Kirchenkreises Lüneburg als einziger Kandidat für die vakante Superintendentenstelle in Lüneburg nominiert. Der 57-jährige stellt sich mit einem Aufstellungsgottesdienst am Sonntag, 5. Mai, um 17 Uhr in der St. Johanniskirche Lüneburg vor. - Die Wahl findet in einer Sitzung der Kirchenkreissynode am Mittwoch, 12. Juni, statt.

Christian Stasch ist Studienleiter im Pastoralkolleg Niedersachsen. Zuvor war er Referent und stellvertretender Leiter des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Weitere berufliche Stationen waren Pfarrämter in Einbeck und Wolfsburg. Sein Theologiestudium absolvierte er in Bethel und Heidelberg. - Der gebürtige Hannoveraner ist verheiratet und Vater von vier erwachsenen Kindern.

Der Kirchenkreis Lüneburg wird von einer Doppelspitze mit zwei Superintendenten geführt. Die Stelle mit Sitz in Lüneburg ist u. a. verbunden mit der Repräsentation des Kirchenkreises nach außen. Nach dem Weggang der bisherigen Superintendentin Christine Schmid werden seit Oktober letzten Jahres die Leitungsaufgaben von Superintendent Christian Cordes und einem Leitungsteam wahrgenommen.


VERANSTALTUNGEN

45 Jahre Missionarisches Zentrum

Neustart nach Krisenzeiten

Nach 45 Jahren „Tagungshaus mit Herz“ gibt es im Missionarischen Zentrum (MZ) in Hanstedt I allen Grund zum Feiern. Im Laufe der Zeit hat sich einiges verändert. Die Sanierung des Lehrer- und Lutherhauses ist inzwischen abgeschlossen. Neue Gruppenräume und Konfizimmer sind entstanden.
Am Mittwoch, 1. Mai, soll gefeiert werden: Nach einem festlichen Gottesdienst um 10 Uhr in der St.-Georgs-Kirche in Hanstedt I können die neuen Räume des MZ besichtigt werden. Auf dem Gelände gibt es ein buntes Programm mit Essen und Getränken, Kaffee und Kuchen und vielen Gelegenheiten für Begegnungen und Gespräche. Auch für Kinder wird etwas dabei sein.


nachhaltig Uelzen

Aktionstag 2024

Am Sonntag, 5. Mai, gibt es von 10:30 Uhr bis 17 Uhr auf dem Gelände an der Woltersburger Mühle wieder einen Aktionstag rund um das Thema Nachhaltigkeit, Regionalität und Klimaschutz. Es ist eine Initiative des „Nachhaltigkeits-Netzwerks Uelzen“. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein buntes Markttreiben mit Infoständen und Betrieben aus der Region. Kulinarische Köstlichkeiten und die schöne Atmosphäre laden zum Verweilen ein. Es wird wieder ein ausgesuchtes Info- und Kulturprogramm geben.

Der Aktionstag startet um 10:30 Uhr mit einem Open-air-Gottesdienst, gestaltet von St.-Marien-Vikarin Lea Klischat, bevor um 11 Uhr der Marktplatz offiziell eröffnet wird. Weitere Programmpunkte sind - neben einem reichhaltigen Kulturprogramm und Kinderaktionen - Workshops und Vorträge - z. B. zu den Themen „Pack’s drauf, dein Balkon kann‘s auch“ - Alles rund um das Balkonkraftwerk und „Welche Heizung für mein Haus?“.


„La Bella Musica Italiana“ - Konzert für Orgel und Viola

Italienischer Musik für Viola mit Orgelbegleitung wird am Sonntag, 5. Mai, um 18 Uhr in der Klosterkirche Ebstorf geboten. Neben Kompositionen von Antonio Vivaldi, der besonders durch seine „Vier Jahreszeiten“ bekannt ist, oder von Niccoló Paganini - wer hat nicht schon mal „La Campanella“ gehört - kommen auch weniger bekannte Werke - z. B. von Alessandro Marcello oder Camillo Sivori - zur Geltung.

Neben gemeinsamen Stücken werden auch Orgelwerke von Domenico Zipoli oder Girolamo Frescobaldi zu Gehör gebracht. 

An der Orgel ist Kantorin Annika Köllner zu hören, die Viola spielt der renommierte Musiker Semjon Kalinowsky aus Lübeck. 

Freuen Sie sich auf eine musikalische Reise nach bella Italia! - Eintritt frei


Ein gutes „Wir“-Gefühl

Zum Jugendgottesdienst am Sonntag, 12. Mai, um 18 Uhr in der St.-Remigius-Kirche Suderburg lädt die Ev. Jugend der Region West ein - und zwar nicht nur Jugendliche, sondern auch alle anderen, egal ob jünger oder älter ...

Zusammen mit ihrer Regionaldiakonin Katharina Much haben die Jugendlichen der Region West den Gottesdienst vorbereitet und ihn unter das Thema „Wir“ gestellt: Wie kann überhaupt ein „Wir“-Gefühl entstehen? -  Wo kann Gemeinschaft erlebt werden? - Und warum ist das so wichtig? 

Das Vorbereitungsteam ist der Meinung, dass die Ev. Jugend ein Ort sein kann, sich zu engagieren. Hier kann man sich wohlfühlen und ein gutes Gemeinschaftsgefühl empfinden - eine Gemeinschaft, die niemanden ausschließt, die bunt und vielfältig ist - eine Gemeinschaft, die Spaß macht und zu der alle eingeladen sind - so wie auch Jesus alle Menschen eingeladen hat.


Benefizkonzert in der Ebstorfer Klosterkirche

Posaunenchor Ebstorf (Foto: KG)

Am Samstag, 25. Mai, findet um 17 Uhr in der Klosterkirche Ebstorf ein Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins Kirchenmusik der Ev.-luth. Kirchengemeinde Ebstorf statt. Dabei werden alle Chöre der Kirchengemeinde auftreten - der Singkreis, „Heaven4U“, der Posaunenchor und die Kinderchöre „Mauritius-Spatzen“ und die „Mauri“-Chor AG. Jede Gruppe wird für sich charakteristische Titel aus ihrem Repertoire vortragen. Außerdem werden alle Vokal-Chöre und der Posaunenchor ein Stück gemeinsam aufführen. - Die Leitung der Vokalchöre hat Kantorin Annika Köllner, der Posaunenchor wird von Dirk Jeß geleitet. - Der Eintritt ist frei. Alle Spenden am Ausgang kommen dem Förderverein zugute.


„Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hause“ (Novalis)

„Sunset Mavericks“ (Foto: Christian Stallknecht)

Am Donnerstag, 30. Mai, um 19 Uhr lädt der Hospizdienst Uelzen e. V. anlässlich seines 25-jährigen Bestehens zu einer Lesung mit Musik ins Neue Schauspielhaus Uelzen (Rosenmauer 9) ein.

„Wir nehmen Sie mit auf eine Reise mit Texten und Liedern zum Innehalten und Trost finden“, heißt es in der Einladung. - Ehrenamtliche Mitglieder des Hospizdienstes lesen Texte, die sie in ihrer Arbeit begleitet, bewegt und getragen haben. Dazwischen erklingt Musik der Hamburger Countryband „Sunset Mavericks“, bestehend aus Lillemor Spitzer (Gesang) und Uwe Tack (Gitarre und Gesang). Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.


LITERATUR | MEDIEN

Würde. Auf gutem Grund.

75 Jahre Grundgesetz

Am 23. Mai 1949 ist das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft getreten. Die Väter und Mütter dieses Grundgesetzes haben damit nach dem Ende des 2. Weltkrieges die Grundlage für unseren demokratisch verfassten Staat geschaffen. In der Präambel, der einleitenden Erklärung des Grundgesetzes heißt es, das Deutsche Volk habe sich diese Verfassung „im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“ gegeben. Dieser Gottesbezug betont die Auffassung, dass alle Menschen gleich geschaffen sind und ihnen eine unveräußerliche und - wie es im Artikel 1 des Grundgesetzes heißt - unantastbare Würde verliehen wurde.

Die christlichen Kirchen in Niedersachsen haben sich zusammengetan, um gemeinsam 75 Jahre Grundgesetz zu feiern. Auf einer neuen Website stehen Grundsatztexte, Liturgische Bausteine, pädagogische Materialien und Veranstaltungshinweise bereit. Bis zum Jubiläumstag am 23. Mai 2024 wird die Seite noch weiter anwachsen.

Kirchengemeinden und Einrichtungen sind dazu eingeladen, rund um den 23. Mai in Andachten, Gottesdiensten oder Veranstaltungen diesen besonderen Anlass aufzunehmen.


Wie ticken die Kirchenmitglieder?

Grafik © EKD

Im November 2023 hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Ergebnisse ihrer sechsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung vorgestellt. Die Autorinnen und Autoren der Studie haben nicht nur einen Rückgang der kirchlichen Bindung, sondern der Religiosität insgesamt festgestellt. Nur noch knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung gehört demnach einer der beiden großen christlichen Kirchen an.

Anders als bislang angenommen gebe es - so einer der Autoren - bei den meisten Menschen offenbar kein Grundbedürfnis nach Religion, Glauben, Spiritualität oder Sinnsuche mehr. Religion werde statt dessen eher als ein kulturelles Phänomen verstanden, das aus dem Bewusstsein Einzelner, aber auch aus gesellschaftlichen Zusammenhängen verschwinden könne.

Die Frage, der die Kirche sich heute stellen müsse, laute demnach nicht mehr, wie sie wachsen könne – sondern ob und wie es ihr gelingen kann, den Schrumpfungsprozess zu verlangsamen und für die Interessierten in einer mehrheitlich säkularen Gesellschaft gute Angebote zu entwickeln.

Häufige Gründe für die Abkehr von den Kirchen seien der Studie zufolge das schwindende Vertrauen in die Institution - ein Trend, der durch die in jüngster Zeit bekannt gewordenen Skandale und Missbrauchsfälle noch deutlich verstärkt wurde.

Gleichzeitig genießen aber die kirchlichen Hilfswerke Diakonie und Caritas mit ihrem Engagement für Arme, Kranke und Bedürftige ein gleichbleibend hohes Vertrauen. Dies wird von Kirchenmitgliedern häufig als ein wesentlicher Grund für ihr Verbleiben in der Kirche genannt.


ZU GUTER LETZT

Gelebte Reformation - Die Barmer Erklärung wird 90 Jahre alt

Einer der bedeutendsten Bekenntnistexte des deutschsprachigen Protestantismus seit der Reformation wird 90 Jahre alt. Die am 31. Mai 1934 in Wuppertal-Barmen verabschiedete „Barmer Theologische Erklärung“ entstand als Antwort der „Bekennenden Kirche“ auf die Versuche der so genannten „Deutschen Christen“, die christliche Botschaft für den Nationalsozialismus  und dessen rassistische Ideologie zu vereinnahmen und zu instrumentalisieren.

Bis heute ist die Barmer Theologische Erklärung ein Schlüsseltext für den deutschen und den weltweiten Protestantismus und setzt durch ihr zutiefst reformatorisches Denken Impulse für christliches Handeln in der Gesellschaft.


 

Impressum

Herausgeber: Ev.-luth. Kirchenkreis Uelzen, Pastorenstr. 4, 29525 Uelzen, Tel.: (0581) 5116
Redaktion: Hanns-Martin Fischer (oeffentlichkeitsarbeit@kirche-uelzen.de)

Der nächste Rundbrief erscheint Anfang Juni 2024 - wegen der Sommerferien diesmal wieder als 2-Monats-Ausgabe. 
Wenn Sie Termine oder Infos beisteuern möchten, melden Sie sich per E-Mail bitte bis zum 20.05.2024.

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