Singt!


Wort zum Sonntag, 28.04.2024 (4. So. n. Ostern)

von Pastor Niklas Schilling, Ev.-luth. Kirchengemeinden Rosche und Rätzlingen
Niklas Schilling (Foto: Susi Schilling)

Wenn Du am Sonntag die Kirche verlässt, geht es dir bestimmt besser. - Eine gewagte und plausible These. - Am Sonntag Kantate dreht sich alles noch mehr um Musik und Gesang.

Wer singt, dem geht es wirklich besser. Der Blutdruck ist auf einem guten Niveau, weil sich die Atmung ändert. Sogar die Abwehrkräfte werden gestärkt. Es bilden sich bestimmte Eiweiße, die den Schleimhäuten Schutz vor Krankheitserregern bieten.

Neulich habe ich morgens einen Freund vor dem Kindergarten getroffen. Summend und pfeifend. Fast singend. - Da hat es sich im Singen abgebildet: Heute ist alles gut.

In der Kirche am Sonntag hörst du einige Lieder. Osterlieder. Protestlieder gegen den Tod. Ja, der Tod ist mächtig, doch die Auferstehung ist stärker.

In den Lesungen geht es auch um Lieder. In der Offenbarung des Johannes wird in Kapitel 15 ein Loblied auf Gott angestimmt. Was haben diese Sänger alles durchgemacht? Verfolgung erlitten, weil Jesus Christus der HERR ist. Spott und Hohn ertragen, manche Narben tragen sie davon. Doch ihre Lippen zeugen davon, dass sie dank ihres Glaubens neue Schritte ins Leben finden. Klar, jetzt ist alles noch unperfekt. Wir alle tragen unsere Narben. Manche Anforderungen, die das Leben an uns stellt, sind zu hoch. So vieles haben wir nicht in unserer Hand: Wie läuft das mit der Gesundheit, den Wegen der Kinder oder dem Arbeitsplatz?

Die Sänger in der Offenbarung hören nicht auf zu singen. Alles ist in Gott aufgehoben. Das Singen der Chöre in der Bibel und dein und mein Singen nimmt es vorweg: Gott geht mit, jeden Tag, bis ans Ende der Welt.

Wenn du am Sonntag die Kirche verlässt, geht es dir bestimmt besser.

Pastor Niklas Schilling,
Ev.-luth. Kirchengemeinden Rosche und Rätzlingen