1683 sind die ersten deutschen Familien in die USA gesegelt und haben sich in Philadelphia angesiedelt. Zum 300. Jahrestag dieses Ereignisses haben die Parlamente beider Länder ein Austauschprogramm ins Leben gerufen.
Ich gehörte 1984 zu den ersten, die in den Genuss dieses Stipendiums kamen, und verbrachte dann ein Jahr an der Westküste der USA. Das Land und die Menschen haben mich begeistert. Der Entdeckergeist der ersten Siedler war gerade an der Westküste noch deutlich zu spüren.
So wie Jesus in dem Bibeltext dieses Sonntags von der Hochzeit zu Kana (Johannes 2) einfach so Wasser in Wein verwandeln konnte, nachdem der vorhandene Wein aufgebraucht war, ist es bei allem, was wir tun: Es kommt nur auf den Glauben und die innere Einstellung an. Nichts ist unmöglich!
Wenn ich heute an meine Zeit in den USA zurückdenke und die Entwicklung sehe, die das Land seither genommen hat, dann würde ich sagen: Lasst uns doch eher versuchen, die Feier etwas bescheidener zu halten und den vorhandenen Wein gerecht zu teilen! Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb Jesus sich bei der Hochzeit zunächst geziert hatte, als man ihn zu diesem Wunder drängte. Etwas weniger Wein hat außerdem den Vorteil, dass man weniger trunken in den Tag geht und der Kater im Nachgang nicht so groß sein wird.
Pastor Ulrich Hillmer,
Johannis-und-Georgs-Kirchengemeinde Uelzen,
Seelsorger im Helios-Klinikum Uelzen