Die Landespastorin für die Posaunenchorarbeit der Landeskirche Hannovers, Marianne Gorka, wird neue Regionalbischöfin im Sprengel Lüneburg - in dessen geografischer Mitte der Ev.-luth. Kirchenkreis Uelzen liegt.
Der Personalausschuss der Landeskirche wählte die 52-jährige Theologin zur Nachfolgerin von Dr. Stephan Schaede, der als Vizepräsident in das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewechselt war.
Landesbischof Ralf Meister sagt: „Mit Marianne Gorka wird eine Theologin mit Leidenschaft und hoher Fachkenntnis für Gottesdienst und Kirchenmusik Regionalbischöfin in Lüneburg. Zudem bringt sie langjährige Erfahrung und große Kompetenz in der Aus- und Fortbildung von Ehrenamtlichen und beruflich Tätigen mit. Für die Gestaltung unserer Kirche als einer lernenden geistlichen Gemeinschaft ist das von zentraler Bedeutung. Ich freue mich sehr auf die künftige Zusammenarbeit mit ihr in unserer Landeskirche und im Bischofsrat."
Geboren wurde Marianne Gorka in Hildesheim, wo sie auch Abitur machte. Sie studierte Evangelische Theologie in Bethel/Bielefeld, Heidelberg und Göttingen. Nach dem 1. Theologischen Examen wurde sie Vikarin in Ehlershausen im Kirchenkreis Burgdorf und im Predigerseminar in Celle. Ihre erste Pfarrstelle übernahm Marianne Gorka 2001 im Kirchenkreis Nienburg, wo sie in Balge und Estorf tätig war. 2006 wechselte sie als Pastorin nach Coppenbrügge (Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld). Im Predigerseminar in Loccum bildete sie als Studieninspektorin ab 2009 künftige Pastorinnen und Pastoren aus. 2013 übernahm sie die Leitung des Posaunenwerks der Landeskirche. Seit 2014 ist sie außerdem als stellvertretende Direktorin und Referentin am Michaeliskloster Hildesheim tätig, dem Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Landeskirche.
Marianne Gorka ist Gottesdienstberaterin und Coach mit Schwerpunkt Liturgie- und Gottesdienstkonzeption, Predigt und Kirchraumberatung und ist mit für die Ausbildung von Gottesdienstberater*innen in der Landeskirche zuständig. Sie ist Mitglied der 26. Landessynode der Landeskirche Hannovers und dort Vorsitzende des Ausschusses für Kirchenmusik und Kultur. Außerdem vertritt sie die Landeskirche in der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Seit 2014 ist sie Prüferin im Zweiten Theologischen Examen. Sie ist Verfasserin und Herausgeberin von Publikationen im Bereich von Gottesdienst und Liturgik, Autorin und Sprecherin von Andachten im NDR Hörfunk und hat mehrere Fernsehgottesdienste gestaltet.
Zu ihrer neuen Aufgabe sagt Marianne Gorka: „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe als Regionalbischöfin und bin dankbar für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird. Vor allem freue ich mich auf die Begegnungen mit den Menschen und die große Vielfalt dieses Sprengels. Ich selbst bin ein ‚Kind des Ehrenamts‘ und durfte jetzt zehn Jahre mit der Posaunenchorarbeit einen der größten Zweige ehrenamtlichen Engagements leiten. Dort gibt es vieles, was ich vorbildlich finde für die kirchliche Arbeit insgesamt: Rauszugehen in die Gesellschaft, in das Ortsleben, keine Angst davor zu haben, als Kirche ‚erkannt‘, gehört oder angesprochen zu werden, ‚bunt gemischt‘ aufzutreten und dadurch immer wieder voneinander zu lernen. So wünsche ich mir unsere Kirche, als eine Ermöglicherin für einen Glauben voller Lebenslust und Zuversicht, hoffnungsvoll und stärkend.“
Marianne Gorka ist verheiratet. Sie tritt ihr neues Amt voraussichtlich am 1. Februar 2024 an. Der Termin für den Einführungsgottesdienst, in dem auch Gorkas Vorgänger Stephan Schaede verabschiedet wird, steht noch nicht fest.
Nach der Kirchenverfassung der Landeskirche werden Regionalbischöfinnen und -bischöfe vom Personalausschuss der Landeskirche auf zehn Jahre gewählt und vom Landesbischof ernannt. Dem Personalausschuss gehören Vertreterinnen und Vertreter des Bischofsrates, der Landessynode, des Landeskirchenamtes sowie des Sprengels an, für den der Regionalbischof/die Regionalbischöfin zuständig sein wird.
Der Sprengel Lüneburg ist einer von sechs Bezirken der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Zwischen Hittfeld im Norden und Wolfsburg im Süden, Walsrode im Westen und Lüchow-Dannenberg im Osten erstreckt sich eine Region, die weithin ländlich geprägt ist, aber vor allem mit der Autostadt Wolfsburg und der Metropolregion um Hamburg auch städtische Strukturen aufweist. Zum Sprengel Lüneburg gehören zehn Kirchenkreise. In den 220 Kirchengemeinden mit rund 470.000 Gemeindemitgliedern sind 350 Pastorinnen und Pastoren tätig. Regelmäßige Predigtstätte der Regionalbischöfin wird die Lüneburger St.-Johannis-Kirche sein.
Hannover, den 14. September 2023
Pastor Benjamin Simon-Hinkelmann,
Pressesprecher der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers