Uelzen. Auf den kirchlichen Friedhöfen in Uelzen ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach 37 Jahren ist Andreas Sterneck als Leiter der Uelzener Friedhofsverwaltung in den Ruhestand verabschiedet worden. Am Sonntag, 30. Juli, wurde er im Gottesdienst in der Uelzener St.-Marien-Kirche von seinen Aufgaben entpflichtet.
Seit 1986 war Andreas Sterneck zunächst als Landschaftsgärtner und stellvertretender Verwalter auf dem damaligen Ev. Hauptfriedhof St. Marien tätig. Bald darauf erwarb er den Meistertitel und übernahm Ende 1995 die Leitung der Friedhofsverwaltung auf dem heute mit ca. 20 Hektar größten zusammenhängenden Friedhof der Hannoverschen Landeskirche.
Neben der Führung und Motivation des Mitarbeiterteams gehörte zu seinen Aufgaben, die Zusammenarbeit mit Dienstleistenden wie Bestattern, Steinmetzen und Friedhofsgärtnereien zu koordinieren. Unzählige Menschen hat er in der besonderen Situation der Trauer und des Abschieds bei der Grabwahl mit Rat und Tat begleitet.
Mit Weitblick, Ideenreichtum und Sinn fürs Praktische hat Andreas Sterneck die rasanten Veränderungen in Friedhofswesen und Bestattungskultur gestaltet. 2005 gründete sich der Ev. Friedhofsverband Uelzen, zu dem neben den Friedhöfen der Kirchengemeinden St. Marien Uelzen und St. Marien Veerßen inzwischen auch die Friedhöfe Oldenstadt, Groß Liedern und Gerdau gehören. Sterneck war darüber hinaus als Fachberater für Friedhofsfragen im gesamten Kirchenkreis tätig.
2012 konnte die Friedhofsverwaltung in ein modernes, energieeffizientes Gebäude umziehen. Es gab groß angelegte und mit vielen Mitwirkenden vorbereitete „Tage des Friedhofs“ für die Öffentlichkeit. Ein Grab für ungeborene Kinder und ein Tobias-Grab wurden nahe der Kapelle angelegt.
Waren anfangs noch Sargbestattungen der Normalfall, sind es inzwischen die Urnenbeisetzungen. Eine Vielzahl neuer, zeitgemäßer Grabarten wurde daher eingeführt, je nach Wunsch: klassisch - aber pflegefrei, naturnah unter einem Baum, im Heide- oder Staudenbeet, in der Blühwiese oder mediterran angelegt. Längst entdeckt man auch Bienenstände und Apfelbäume alter Sorten als Signale für Nachhaltigkeit und Biodiversität auf den Uelzener Friedhöfen. Durch seine langjährige Vorstandstätigkeit im Verband der Friedhofsverwalter Niedersachsen/Bremen war Andreas Sterneck immer auf dem neuesten Stand der Entwicklungen.
Im Gottesdienst am 30. Juli ist Henning Bartels, auch bereits langjähriger Mitarbeiter der Uelzener Friedhofsverwaltung und bisher Sternecks Vertreter, zugleich als dessen Nachfolger als Leiter der Friedhofsverwaltung eingeführt worden.